FRUCHTIG 1995-2000

FRUCHTIG 1995- 2000
Eine 600 qm große Lagerhalle am Containerbahnhof des Frankfurter Ostends, 1995 noch ein reines (innerstädtisches) Industriegebiet mit marodem Charme, viel Platz und Wildwuchs um Schrottplätze, Gleise und Containerabladeplatz.
Hier wehte noch einige Jahre ein Hauch von kulturellem Pioniergeist, bis erste Clubs, Möbelhäuser, später Werbeagenturen incl.Infrastruktur nachzogen.
Die Galerie FRUCHTIG war eine Art „missing link“ zwischen Sub- und Hochkultur, ein lebendiges Experimentierfeld, in dem sich verschiedenste Kunstformen trafen und überschneiden konnten. Die Möglichkeiten für junge Künstler/innen und Akademie-Absolventen, große Ausstellungen und andere Aktionen präsentieren zu können, fehlten 1995 immer noch in Frankfurt/M wie in vielen anderen Städten der BRD.
Es gab hier noch lange keine Atelierhäuser o.ä.  Existiert dieser Ort nicht, dann schaffe ihn dir selbst!
Der interdisziplinäre FRUCHTIG-Mix aus neuen Tendenzen quer durch alle Sparten der bildenden Kunst in Verbindung mit Alltags-, Pop- und Gartenkultur, Literatur, Film, Wissenschaft bis Kunst und Sport war für die bestehende Kunstszene, aber jetzt auch für ein breiteres, neugieriges Publikum interessant. Die  „Schwellenangst“ vor Galeriebesuchen,  bei denen man sich wie ein ausgeleuchtetes Insekt, an einem lebensfremden Ort fühlt, war verbannt.
Antriebsfeder war meine Leidenschaft für kulturelle Feldforschungen aller Art: Ob im Institut für Klimaforschung oder um 4 Uhr morgens in der Großmarkthalle, ein Besuch der Biosphere 2 in Arizona, oder auf dem Hockenheimring. Bekannt wurde das FRUCHTIG u.a. durch seine materialaufwendigen Rauminstallationen wie die Biosphäre 3,  Bungalow, Gracelands Palace oder den Dragster Burnout „Die behind the wheel“ u.v.a.
Auch hier wurden bis jetzt noch keine fotos veröffentlicht, kleine Vorschau…

BETRIEBSKANTINE Cassellastr.

Highnoon Frühschoppenkochkunst

2000 -2001 High Noon, The incredible Fruchtig Frühschoppenserie in der Betriebskantine, Cassellastr.

Koch- Kunst-Themen quer über den Globus mit Chefkoch Thomas Markovic.

Das Ostend bot den nötigen Platz für so viele freie Kunstprojekte, die das Lebensgefühl einer ganzen Generation ausdrückten und auch Wegbereiter waren, es wäre schön einige nochmal zu sehen.(Schwimmbad/Daimlerstr.,Stefan Becks Multitrudi, Ostklub u.v.a)